• +49 7139 89 20
  • info@inkom-consulting.com
LEAN around the clock 2019
LEAN around the clock 2019
22. März 2019

Mein erstes “Klassentreffen” der #germanLEANcommunity nach 12 Jahren LEAN.

Wie bereits angekündigt war inkom auf der 4. LEAN AROUND THE CLOCK - Veranstaltung in Mannheim in der Maimarkthalle. Es ist definitiv kein Kongress wie man ihn kennt und gewohnt ist. Es gibt jedoch neben vielen Impulsen, Debatten und dem Netzwerken abwechslungsreiche Workshops und Vorträge.

Besonders erwähnenswert ist der Umgang mit LEAN. Es geht den meisten nicht um Methoden, um es mit den Worten der Deutschen Bahn, vertreten durch Dr. Christian Gies und Tobias Illig wiederzugeben es geht um „Mindset vor Toolset“ (die Denkweise vor den Werkzeugen). Auch nicht um Buzzwörter (in einem der Vorträge der Kollegen Sandra Stoll und Wojciech Bolestra wurde ironisch damit gespielt), sondern um die Veränderung an sich – den Veränderungsprozess. Themen, die in vieler Münder sind, wie Digitalisierung, New Work, Industrie 4.0 wurden bei der LATC2019 vielschichtig beleuchtet und aus unterschiedlichen Betrachtungsweisen angegangen.

Bei der Vielzahl von Gesprächen, Impulsen, Workshops und Vorträgen brauchte es mehr als nur eine Nacht bis sich alles gesetzt hat. Manches hat uns bestärkt, wir sind gut unterwegs, anderes hat uns gezeigt, es geht immer besser.

Ein Vortrag, der mich besonders bestärkt hat, war bereits in den frühen Morgenstunden vom Freitag. Daniel Frick, seines Zeichen KVP-Manager, beschrieb die LEAN-Reise bei Ravensburger. Dann zeigte er unter anderem die Grafik des firmeneigenen Produktionshauses - schön bunt, visuell ansprechend. In einem Nebensatz fiel jedoch etwas viel Wichtigeres: -„… das leben wir nicht.“ Auch hier wurde durch eine große Beratungsgesellschaft „paste and copy“ gemacht. Seine Ausführungen warum Sie das nicht leben und wie Ravensburger LEAN lebt waren sehr interessant und erinnerten an den Vortrag unseres Kooperationspartners Thomas Mück von der Akademie WÜRTH. Bei seinem Vortrag erklärte Thomas Mück wie er die Nachhaltigkeit von Lean durch Beispielsweise das Qualitätsaudit abdeckt. Viele Lean-Themen sind in der ISO 9001 bereits angelegt. Oft vertiefen andere Normen dies oder erweitern einzelne Punkte, wenn man jede Norm, jedes Managementsystem nur für sich sieht, potenziert sich die Arbeit für jedes einzelne. Wenn man diese jedoch verbindet und die Summe daraus zieht, kann man durch einfache kleine Aktionen sehr viel erreichen. Dies senkt das Arbeitsvolumen und erhöht die Nachhaltigkeit. Deshalb ist LEAN verankert im Managementsystem und gelebt durch die tägliche Arbeit vergleichsweise leicht, um einen nachhaltigen Prozess vorzubereiten.

Ein sehr großes Thema war zu Beginn des 1. Tages direkt im ersten Vortrag verankert. Andreas Melzer berichtete über den Umgang mit Fehlern (Warum Fehler kein Problem sind! Von der Fehlerkultur zur Lernkultur!). Ein Thema das sich wie ein roter Faden durchzog. Auch in der Themenbox von priomy „Old Work, New Work – Bridge over troubled water” ging es neben Agilität und selbstbestimmten Arbeiten auch um die Fehlerkultur. Und wurde auch über die Veranstaltung hinaus in den sozialen Medien durch Conny Dethloff in seinem Blog und auf LinkedIn weiter diskutiert.

Ein Herzensthema, in welches wir ebenfalls schon viel Kraft und Ressourcen investiert haben, ist das ESUG (Gesetz zur weiteren Erleichterung der Sanierung von Unternehmen). Die beiden Sprecher Phillipp Kohlen und Günther Gathmann von Buchalik Brömmekamp präsentierten die Vorgehensweise innerhalb eines ESUG-Verfahrens und weshalb es sinnvoll ist LEAN und ESUG gemeinsam zu nutzen. Die Vorgehensweise war dabei nicht neu, schließlich wurde sie von uns ebenfalls schon so umgesetzt.

Auch wenn das Controlling, für uns ein entscheidender Punkt, um das Steuer nicht aus den Augen zu verlieren und auch stehts die Veränderungen und deren Auswirkungen beurteilen zu können, im Vortrag fehlte. Wie wichtig dieser Punkt ist wurde dann in der folgenden Diskussion herausgestellt und es freut mich, dass wir auch diesbezüglich auf einer Wellenlänge unterwegs sind.

Die drohende Insolvenz beflügelt alle Beteiligten eines Unternehmens. Jeder ist entschlossen um seinen Arbeitsplatz und seinen Unternehmen zu kämpfen, man rückt näher zusammen. In dieser Aufbruchstimmung ist die Veränderung am einfachsten. Man ist offen für Neues und probiert es aus. Und spätestens, wenn der erste Erfolg die „schwarze Null“ sich einstellt, werden auch die Emotionen frei. Dieses Gefühl, erfolgreich gewesen zu sein, lässt sich mit nichts vergleichen.

Ich könnte noch viel erzählen was ich in den 24 Stunden, die ich auf dem Mai-Markt-Gelände, mit unterschiedlichsten Impulsen erlebt habe. Doch das würde den Rahmen sprengen. Deshalb zusammengefasst mein Fazit:

 

Fazit LATC2019:

Begrüßung:

Über den roten Teppich an dessen Seite das LATC Orga Team Spalier steht und jedem ankommenden Teilnehmer persönlich zur Begrüßung die Hand schüttelt. So beginnen noch nicht mal die Oscars.

Aussteller:

40 Organisationen in der LeanExhibition präsentierten sich und ihre Produkte. In lockeren Gesprächen kam man zusammen und tauschte sich aus. inkom hatte zwar keinen eigenen Stand jedoch einige Angebote durch unseren Kooperationspartner Akademie WÜRTH anzubieten. Hier ist besonders unsere Lernfabrik das Training & Experience Center (TEC) zu nennen, dass in einem Workshop und der Herangehensweise genauso einmalig wie LATC ist. Für die LATC2020 wurde bereits die ersten Weichen gestellt und gemeinsam mit der Akademie Würth und anderen Kooperationspartnern werden wir das TEC in einer der Themenboxen bringen.

Vorträge:

Ob Anfänger oder geübter Redner, jeder darf auf die Bühne, der ein interessantes Thema beitragen kann. Hier kommt es auf den Inhalt an nicht auf die Bühnenerfahrung. Wie heißt es bei LEAN so schön: „Mach mal!“ Dies spiegelt den Umsetzungsgeist wieder den LEAN braucht. LEAN braucht keine Perfektionisten – LEAN braucht Macher!

Workshops (Themenboxen):

Ein sehr reger und offener Austausch der jeden zu Wort kommen lässt (priomy) bis hin zur Umsetzungsbegleitung und Vertrieb der eigenen Produkte zum Thema Shopfloor Management (U²).

Beide waren sehr interessant, wenn gleich ich vor allem beim zweiten Thema den Fokus auf die Kennzahlen nur bedingt nachvollziehen kann. Wer uns kennt weiß wir stellen den KVP in den Vordergrund und nutzen die Kennzahlen nur um diesen zu überprüfen. Das Controlling spielt für uns eine wichtige Rolle (siehe TEC) auch hier wer uns kennt… .

Welches für die eigene Organisation der richtige Weg ist? Entscheiden Sie selbst!

 

Resümee

Bei LATC2019 drehte sich bei weitem nicht mehr alles nur um LEAN. Weitere Themenfelder wie New Work, Agil, KAIZEN / KVP, Industrie 4.0, Digitalisierung … es gibt viele Facetten – „Gegenströme oder Evolutionen“ die Lean genauso abwechslungsreich machen wie die Veranstaltung und 650 LEAN-Freaks anlocken.

Ich freue mich auf LATC2020 im Jubiläumsjahr (5 Jahre) erstmals zusammen mit der NKNA20 (Neue Konzepte für neue Arbeit) und um die Jubiläen noch zu toppen werden wir, inkom in unserem 30sten Jubiläumsjahr und unser Training & Experience Center in seinem 5ten Jubiläumsjahr mit unseren Kooperationspartnern für Sie live vor Ort sein.